Bericht der Kraichgau Stimme

bftag13Mitten im Erste-Hilfe-Unterricht schrillt am Samstag kurz nach zehn Uhr im Feuerwehrgerätehaus der Hausalarm. Die Informationen sind dürftig: keine Straßenangabe

 

 

, keine Hausnummer. Sicher ist nur: Es brennt irgendwo beim Sportplatz. acht Jugendfeuerwehrmänner springen in ihre Uniformen und machen sich mit zwei Fahrzeugen schnellstens auf den Weg zum Brandort. Es ist schon der dritte Einsatz, zu dem die Wehrleute zwischen 14 und 17 Jahren seit Freitagnachmittag gerufen werden. Denn es ist Berufsfeuerwehrtag. Die Einsätze sind Übungen. Zum dritten Mal veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Siegelsbach diese 24-Stunden-Übung, bei der Mitglieder der Jugendabteilung einen Tag wie bei der Berufsfeuerwehr erleben – mit deren Tagesablauf, Sport und Spiel, Unterricht, Rühreikochen zum Frühstück oder Küchendienst, und immer wieder reißt der Alarm sie mitten aus dem Geschehen. Die Szenarien: Unter anderem müssen sie nach einem Unfall eine eingeklemmte Person aus einem Auto befreien, und sie löschen einen Containerbrand auf dem Recyclinghof.

Alle haben Spaß

Fünf Feuerwehrmänner rund um Steffen Max haben die lange Übung geplant und betreuen die Jugendlichen. Einsatzleiter aus den Reihen der Jugendfeuerwehr wurden im Vorfeld durch eine Art Prüfung bestimmt. Spaß haben alle an der Sache, doch gleichzeitig ist allen der Ernst, der dahintersteckt, bewusst. Beim Sportplatz erwartet die Einsatzfahrzeuge ein brennender Paletten Stapel und ein großer, in Flammen stehender Kanister, bei dem niemand weiß, was sich darin befindet. Doch die Jugendwehrleute wissen, was sie zu tun haben, wo der Platz jedes von ihnen ist, denn mehr als 20 Mal pro Jahr üben sie ähnliche Situationen. Der Löschangriff funktioniert dementsprechend reibungslos.

Viele Übungen

Brix Gerold etwa ist dafür zuständig, den Schlauch im richtigen Moment auf- oder abzudrehen. „Das ist nicht schwierig“, findet der 14-Jährige. Die vielen Übungen brächten die nötige Routine, erklärt Steffen Max. Brix ist mit Leib und Seele bei der Jugendfeuerwehr:  Zwei Wochen nach seinem zehnten Geburtstag ging er zum ersten Mal hin. „Und seither bin ich dabei.“ Auch Marvin Widmann gehört zur Jugendfeuerwehr, seit er zehn ist. Beim Sportplatz schiebt er mit einer Einreißharke Reste des verbrannten Palettenstapels weg, stochert darin herum, um herauszufinden, ob es noch irgendwo glimmt oder brennt. Betreuer Tobias Hofmann war selbst Mitglied der Jugendabteilung. Erst in diesem Jahr wechselte er in die Einsatzmannschaft. Er plant, eine Sportgruppe für Jugendfeuerwehr-Leute zu gründen. Die soll als Anreiz, Abwechslung, Spaß und Auflockerung dienen. „Ich möchte das, was ich hier gelernt habe, und das, was ich kann, gern weitergeben an die Kinder.“ Die Jugendfeuerwehr besteht derzeit aus zehn Jungs. Interessierte Mädchen und Jungs ab zehn Jahren seien willkommen,erklärt Steffen Max.

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